Wenn es in der Welt der Musik etwas Selbstverstä
ndliches gibt, ist das, dass der Erfolg kurzlebig ist, das Talent dagegen nachweisbar. Genau das hat der berühmte Sänger Julio Iglesias gemacht: Er hat
bewiesen, dass es möglich ist, ein halbes Jahrhundert lang auf den Bühnen der ganzen Welt ein Fixpunkt zu sein. Für diese Errungenschaft wurde ihm in London der Preis für den erfolgreichsten spanischsprachigen Künstler aller Zeiten verliehen. Wenn auch nur wenige Künstler in der Lage wären, mit Liedern in vierzehn verschiedenen Sprachen Erfolg zu haben, so ist doch für Julio Iglesias nichts unmöglich. Im Alter von 70 Jahren, nach einer Pause von über zehn Jahren, ist der Spanier nun erneut in einer der prestigeträchtigsten
Konzerthallen der Welt aufgetreten, der mythischen
Royal Albert Hall, um einmal mehr sein
angeborenes musikalisches Talent unter Beweis zu
stellen. Am Abend des 19. Mai erfreute Iglesias das Publikum mit einigen seiner berühmtesten Liedern, zusammen mit dem galizischen Dudelsackpfeifer Carlos Núñez. Auch, wenn der international bekannteste spanische Sänger aller Zeiten in die Hauptstadt Großbritanniens zurückgekehrt ist, um seine Fans mit zwei Auftritten zu beglücken und zusätzlich dazu noch den Preis für den erfolgreichsten spanischsprachigen Künstler aller
Zeiten entgegenzunehmen, so verbietet es ihm doch
seine Bescheidenheit, sich selbst so zu bezeichnen,
was überaus bewundernswert ist. Obgleich er über 300 Millionen Tonträger verkauft hat und alle 30 Sekunden eines seiner Lieder von einem
Radiosender irgendwo auf der Welt gespielt wird,
glaubt Iglesias dennoch nicht, der Beste zu sein. „Ich sehe mich selbst nicht als erfolgreichster
spanischsprachiger Künstler aller Zeiten, denn ich bin der Meinung, dass es viele Künstler gibt, welche
bessere Musik machen, als ich”, erklärte er.
Außerdem lag es ihm am Herzen, klarzustellen, dass
ein Künstler nur durch seine Fans wirklich groß wird, und er drückte seinen Dank an all jene Menschen aus, die ihn im Laufe seiner Karriere unterstützt hatten; sie seien es, die eine Auszeichnung verdient hätten.
„Dank euch fühle ich mich lebendig. Der Wind eurer
Worte ist wie Sauerstoff für mich; lasst mich nicht
sterben!”