JULIO IGLESIAS Der Quijote der Pyramiden von Gizeh
16.Oktober 2010
Mit schwarzem Anzug, die Augen geschlossen, mit der Epik seiner kürzlich erreichten 67 Jahre, und ein „Quijote”, der in verschiedenen Fremdsprachen spricht, präsentierte sich Julio Iglesias vor einem ausgewählten Publikum, 30 Jahre nach seinem ersten Auftritt bei den Pyramiden von Gizeh.
Die Melodie des Liedes „Quijote”, eröffnete den Abend. Die Lichter überfluteten die Bühne, die Pyramiden und die Sphinx bestätigten ihre Anwesenheit, und Julio begann das Lied des Kavaliers aus La Mancha (Gozar la vida) zu singen.
„Ägypten ist eines meiner schönsten Erinnerungen”, gestand der größte internationale spanische Sänger, der am selben Ort bereits im Jahre 1980 auftrat und damals vom Präsidenten Anuar Sadat eingeladen wurde.
Verführt vom Nil, gab Julio Iglesias zu, in die Sphinx verliebt zu sein: „Ich bin gekommen um ihr mein Ja-Wort zu geben” und entfachte mit diesen Worten ersten Applaus und Schmunzeln im Publikum.
Wie üblich legte Julio Iglesias die Hand auf seine Brust, flirtete mit einigen seiner Tänzerinnen und hatte den unvermittelten Drang zu tanzen. „Ich bin vom Kopf bis Zeh ein Spanier”, verkündete er, bevor er erklärte, dass sein Vater im Norden Spaniens, der keltischen Klänge geboren wurde und seine Mutter im Süden des Landes, des Flamenco- Rhythmus. In Erinnerung an seinen Vater vermittelte Julio Iglesias „Heimweh” und „wehmütige Traurigkeit”, das sich in seinem Lied „Un Canto a Galica” verbarg.
In seinem Repertoire seiner bestehenden 40-jährigen Musiker-Karriere vergaß er natürlich nicht den Latin-Rhythmus von „La gota fría”, sowie einige französische Lieder zu präsentieren, wie „Je n’ai pas changé” und „Ne me quitte pas” vom Belgier Jacques Brel.
Bei „Ae, ao”, „Manuela” oder „Mammy Blue” forderte der spanische Künstler das Publikum auf, den Refrain zu singen, und sorgte für Überraschung, als beim Lied „Corrientes 348” ein Tangopaar die Bühne betrat und tanzte.
„Der Sex-Appeal ist in uns”, erklärte er in einer kurzen Tango- Lektion, ein Tanz, so beschrieb er, bei den man „Liebe in vertikaler Position macht”.
„La Carretera” oder „Bacalao” waren ebenfalls im Konzert zu hören. Für große Überraschung sorgte Julio außerdem, dass immer, wenn er dem Publikum sein Herz öffnete, er nicht nur in spanisch, sondern auch jedes Mal in verschiedenen Sprachen zu ihnen kommunizierte.
„Warum nimmst Du mich nicht mit?” war die Frage von eines seiner Kinder, die er mit Miranda Rijnsburger hat. „Es ist eine lange Reise. Das nächste Mal werde ich Dich mitnehmen”, versprach Julio Iglesias mit dem Publikum als Zeuge, das von seinem zweistündigen Konzert begeistert war.
Mit dem italienischen Lied „Caruso” wollte der spanische Sänger mit 79 Alben und mehr als 300 Millionen verkaufter Tonträger an den italienischen Tenor Luciano Pavarotti erinnern.
Anschließend sang er ein Lied mit der jungen schwedischen Sängerin Linda Lind, der der Spanier riet, nichts vom ihm zu ihrer Mutter, ihrem Vater und ihrem festen Freund zu sagen.
„Zumindest kannst du ihnen sagen, dass Du eine Nacht an einen der schönsten Orte gearbeitet hast”, fügte er schmunzelnd hinzu.
Als Julio Iglesias sein Konzert mit seinem großen internationalen Erfolg „Me va, me va” beendete, verlangte das Publikum nach einer Zugabe und er widmete das letzte Lied Anuar el Sadat, den ersten Präsidenten der Geschichte, der in ihren Herzen bleiben wird.